Samstag, 3. Mai 2014

Ulan Bator

Wir treten die Heimreise an, sagen wir. Um 8:00 in der Früh startet die Transsib, wobei in unserem Fall eigentlich die Transmong, in Peking. Wir sind natürlich mega gespannt. Mit dabei haufenweise Fertiggerichte.
Der Zug ist toll! Es schaut genau so aus wie man sich Reisen vor 100 Jahren vorstellt. Außen dunkelgrün, innen dunkelrote Brokatstoffe. Etwas überrascht sind wir als unser Schaffner uns Voucher fürs Mittag- und Abendessen gibt, freuen uns aber natürlich. Und dann genießen wir etwa 31 Stunden Zugfahrt. An der Grenze zur Mongolei wird es ein wenig unentspannt. Die Grenzbeamten sehen wohl in allen Reisenden erstmal böse Schmuggler, nachdem wir beide aufstehen und unsere Namen nennen mussten, wurde Nico aus dem Abteil gebeten und ich durfte seinen Rucksack ausräumen. Dazu hat mich die strenge Beamtin etwas forsch mit den Worten "open the bag!" angesprochen, ich bereits sehr müde hab nicht in der Sekunde reagiert, worauf sie noch forscher gleich mal "open the bag" gebrüllt hat. Naja, selbst wenn man nichts schmuggelt fühlt man sich spätestens da wie eine Verbrecherin, außerdem ist es immer irritierend wenn man Menschen anlächelt und sie lächeln nicht zurück. Ich räume also Nicos Rucksack aus während sie mich fragt ob da denn nur Gewand drinnen ist. Ich kann ihr keine Antwort geben, werde natürlich noch nervöser. Da entdecke ich unseren Reiseführer und lasse das die strenge Beamtin sofort wissen. Und wie ich ihr stolz unseren dicken Chinareiseführer unter die Nase halte hab ich es geschafft, ihre Mundwinkel zucken für einen kurzen Moment nach oben und ich bin aus meinem Dienst entlassen. Ein wenig zitter ich nachher noch.
Von Ulan Bator haben wir wirklich das Schlimmste erwartet, massenhaft betrunkene Mongolen, wilde und große Straßenhunde die einen verfolgen, Menschen die uns überfallen und bestehlen wollen und sehr viel Armut. Alles Geschichten die uns unterwegs über die Mongolei erzählt wurden. Das Durchschnittseinkommen der Mongolen liegt bei 400 USD im Jahr!!!
Und was war? Wir wurden am Bahnsteigt abgeholt, in unser Hostel gebracht in dem es kuschelig warm und sehr sauber war und haben weder Straßenhunde noch betrunkene Mongolen gesehen. Etwas irritierend fand ich lediglich dass die Menschen in der Monoglei deutlich seltener lächeln und auch nicht zurücklächeln, zumindest nicht gleich.
UB ist eine seltsame Hauptstadt, ganz bestimmt nicht schön, aber interessant zu sehen. Teilweise total heruntergekommen, dann plötzlich ein einsames modernes Hochhaus. Die meisten Restaurants in denen wir waren, waren außen total schäbig aber innen richtig schick eingerichtet. Und auch die Frauen auf der Straße waren total gestylt. Männer sieht man weniger.
Toll war auch das Lama Kloster das wir uns angeschaut haben und die abendliche Tanz- und Musikaufführung.
Wir sind ohne Plan und mit sehr wenig Vorwissen in die Mongolei gekommen und wurden ausnahmslos positiv überrascht. Kurz ein paar Fakten: die Mongolei ist etwa 4-5x so groß wie Deutschland und hat 3 Mio Einwohner von denen ungefähr eine Million in Ulan Bator lebt. Ulan Bator ist die kälteste Hauptstadt der Welt und liegt am weitesten vom Meer entfernt. Etwa 3% des Landes können für Ackerbau verwendet werden. Die meisten Menschen leben hier als Nomaden in Jurten.
Nach einigen Stunden Recherche und einem sehr hilfreichen Gespräch mit unserem Hostelbesitzer buchen wir eine 5 tägige Rundfahrt durch die Zetralmongolei.

Hallo Transsib!

Unser Abteil

Mongolei

Kaffee im mongolischen Speisewagen

Die Universität in Ulan Bator


Regierungsgebäude


Vor der Lama Kloster

Lama Kloster

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