Montag, 17. März 2014

Phong Na Nationalpark

Nach einigem Hin und Her haben wir uns doch für einen Besuch im Phong Na Nationalpark entschieden. Mit dem Zug sind wir von Da Nang nach Dong Hoi gefahren, die Küste entlang durch Täler und Hügel, einer wirklich malerischen Kulisse. Unser Hotel, nahe dem Nationalpark lag direkt an einem See und versprach absolute Ruhe und Erholung. Den ersten Tag sind wir mit Rädern zur Phong Na Höhle gefahren, in die Höhle fährt man ebenfalls mit einem Boot. Über der Phong Na Höhle liegt eine weitere Höhle. Beide haben uns sehr gut gefallen. Am zweiten Tag standen die Paradies Höhle und "dark cave" auf dem Programm. Letztere ist nicht beleuchtet, voller Schlamm und Wasser. Ein bisschen aufgeregt war ich schon, muss ich zugeben. Mit Schwimmweste, Helm und Headlight bewaffnet gings zuerst mit dem Kajak zum Eingang der Höhle. Dort angekommen sind wir ein paar Meter ins Innere der Höhle bevor unser Guide meinte: Kleidung, Schuhe, Schwimmwesten bitte ablegen. So kam es dass wir in Unterwäsche bzw. Badehose im Stockfinsteren durch Schlamm gestapft sind. Teilweise sind wir bis zu den Knien versunken, teilweise Schlammberge raufgeklettert und wieder runtergerutscht. Zwischendurch haben wir ein Schlammbad genommen bei dem alle Beteiligten ihre Lichter abgeschalten haben. Beteiligt waren insgesamt nur ein weiteres Paar, unser Guide und wir. Das hat diesen Ausflug natürlich nochmal spezieller gemacht. Nach dem Schlammbad gings dann über den Fluss, schwimmernderweise,  noch ein Stück tiefer in die Höhle. Nachdem ein großer Felsbrocken den eigentlichen Weg versperrt hat, konnte Nico gemeinsam mit dem Guide sogar noch neue Wege erforschen. Zum Schluss sind wir dann, wieder alle ohne Licht, Richtung Ausgang geschwommen. Das ist schon ein ganz ein eigenes Gefühl wenn man so aus der absoluten Finsternis hinaus schwimmt. Der Aufenthalt im Phong Na Nationalpark war einfach nur großartig!

Die Höhle über Phong Na

Phong Na

Wasserbüffel

Phong Na

Dark Cave

Paradies Höhle

Bereit fürs Abenteuer?!

Hoi An

Von Saigon ging es dann, wieder mit dem Flugzeug, nach Da Nang. Da Nang liegt 40 Minuten von Hoi An entfernt, unserem Endziel. 4 Tage verbringen wir in diesem entzückenden, malerischen Ort. Voller Schneider, Schuster, Lampions und schönen alten Häusern. Wir flanieren durch den Ort, besuchen natürlich auch einen Schneider und fahren mit Rädern an den Strand.

Am Flussufer

bei Nacht

Ausflug an den Strand

Wasserbüffel und Reisfeld

Am Markt

Anna und die kleine Schneiderin 

Freitag, 14. März 2014

HCMC/ Saigon

Ho Chi Min City oder eher noch Saigon genannt war unsere erste Großstadt nach langer Zeit. Wir hoffen wieder auf die Möglichkeit Nicos Handy reparieren zu können und freuen uns auf echte Geschäfte.
Nach dem Flug sind wir deutlich weniger angestrengt als nach Busfahrten und stürzen uns auch sofort ins Geschehen. Einige Dinge sind uns ausgegangen, andere Dinge haben wir verloren- die Einkaufsliste ist lange.
Saigon Square wird zu unserem Lieblingsmarkt, auch wenn wir anfangs etwas enttäuscht sind- das mit den "echten" Geschäften ist nicht so das Ding der Süd Ost Asiaten. Schlussendlich kaufen wir uns einen Rucksack um die neuen Errungenschaften verstauen zu können.
Wir besichtigen auch den Wiedervereinigungspalast mit großartiger 60iger Jahre Einrichtung, machen eine ultra touristische Mekong Delta Tour bei der wir Schlangen halten und Finger in Bienenwaben stecken, Kokoskekse testen und sogar ein bisschen auf einer Insel radfahren können. Und wir fahren natürlich auch zu den Cu Chi Tunneln.
Der Besuch des 220 km langen Tunnelsystems war irgendwie seltsam. Für mich ist Krieg immer negativ behaftet, egal ob man ihn "gewinnt" oder "verliert". Es sterben massenhaft Menschen und das ist doch prinzipiell nicht gut. Vereinfacht ausgedrückt. Neben dem Gelände fand am Tag unserer Besichtigung eine Hochzeit statt, d.h. dass unterbrochen laute, fröhliche Musik gespielt wurde. Außerdem gibt es die Möglichkeit auf dem Gelände diverse Gewehre auszuprobieren, somit hört man also neben der Musik auch ständig Maschinengewehre rattern. Und dann kriecht man durch Tunnel und bekommt erzählt wie die Amerikaner ausgetrickst, verletzt und getötet wurden. Irgendwie fühlt es sich an wie Kriegsdisneyland.
An unserem letzten Abend in Saigon treffen wir Katharina und Christian nochmal. Wir trinken Cocktails in der Skybar eines Hochhauses das einer Lotusblüte ähnelt und essen vietnamesisches Fondue.
Am Nachbartisch werden Garnelen lebend gegrillt, ganz allgemein muss man sich in Vietnam ein dickes Fell wachsen lassen. Tiere werden an- bzw überfahren ohne sich im Anschluss darum zu kümmern, Hühner werden lebendig ins heiße Wasser gehalten da man sie so besser rupfen kann, Frösche lebendig gehäutet bevor sie verkocht werden und Menschen die bei Verkehrsunfällen verletzt werden, werden nicht versorgt. Falls sie den Unfall überleben fährt man lieber nochmal drüber- denn der Unfallverursacher muss für die Arzt- und Versorgungskosten aufkommen.
Der Aufenthalt in dieser quirrlingen und modernen Großstadt hat uns richtig gut gefallen.
Nicos Handy ist übrigens noch immer nicht gerichtet- LG repariert in Vietnam nur Handys die in Vietnam hergestellt wurden.

Bei der Mekong Tour wird Nicos Finger in Bienenwaben gesteckt, um Honig zu testen
Im Hintergrund der Financial Tower im Lotusblüten Stil
Das "Spielzimmer" im Wiedervereinigungspalast

Saigon

Mit dem Ruderboot durch einen der kleinen Nebenflüsse im Delta

Delikatessen in Vietnam

Im Cu Chi Tunnel, der hier wurde für Touristen extra größer gemacht

Dieser Einstieg übrigens auch

Sonntag, 9. März 2014

Phu Quoc, die Trauminsel oder dort wo der Pfeffer wächst

Die Fahrt nach Phu Quoc verlief relativ problemlos. Bereits im Tuk Tuk am Weg zum Bus sind wir auf Katharina und Christian gestoßen- neue Reisefreunde.
An der Grenze nach Vietnam mussten wir 2$ für einen Gesundheitscheck zahlen (einmal Fieber messen und Kreuzerl an der richtigen Stelle auf einem Zettel machen) und schon waren wir im bereits 4. Land unserer Reise. Nachdem wir auf Phu Quoc ein nettes Quartier am Strand bezogen hatten, gings Nico dann immer schlechter, Fieber (zum Glück nicht schon an der Grenze), Gelenkschmerzen und Schüttelfrost. Wir bis jetzt eigentlich eher unbekümmert was Tropenkrankheiten anbelangt, befragen Dr. Google über Dengue Fieber und Malaria. Das Fieber steigt und damit auch unsere Besorgnis. Nach der Nacht kenne ich wohl jeden Bericht über das örtliche Krankenhaus aus dem Internet und diverese Dengue Fieber Geschichten, beruhigt hat mich das natürlich nicht. In der Früh kommt dann ein deutscher Arzt der Nico untersucht und unsere Befürchtung teilt. Außerdem erzählt er uns noch Geschichten über bereits verstorbene Österreicher auf der Insel, scheinbar trifft es die hier besonders häufig, meint er. Wenn es Dengue sein sollte, empfiehlt er uns einen Krankenhausaufenthalt in Saigon. Klingt jetzt ziemlich angsteinflößend, aber es ist eher Situationskomik- Nico hat ja keinen Herzinfarkt wie die bereits Verstorbenen.
Glücklicherweise, wenn man so will, bekommt Nico in der Früh zusätzlich Bauchkrämpfe, somit könnte es auch eine der uns bereits gut bekannten Reisekrankheiten mit unüblich hohem Fieber sein. Nach einer Untersuchung im Krankenhaus (in dem man wirklich nicht ernsthaft krank sein möchte) bekommen wir am Nachmittag endlich die Entwarnung, keine Tropenkrankheit. Nico bekommt jetzt auch Antibiotika, andere gute Medikamente und totales Schonprogramm. Wir entspannen also am Strand im Schatten und erholen uns. Ich bekomme nach einigen Tagen auch Fieber und bin völlig platt. Langsam werden wir ein wenig frustriert. Wir beschließen die letzten 3 Tage die uns auf der Insel bleiben doch noch Programm zu machen. Aber so ganz auf der Höhe sind wir einfach nicht, wir versetzen unsere neuen Urlaubsfreunde, vergessen die Hälfte der benötigten Dinge für unsere Ausflüge und haben nun doch einen kleinen Motorradunfall. Nico, der Gentleman, fällt so dass ich nur einen kleinen Kratzer am Knie davon trage, was man von ihm nicht behaupten kann. Gebrochen ist zum Glück nichts und alles heilt auch gut ab.
Ausgezahlt haben sich unsere Ausflüge trotzdem, die Insel bietet unglaublich schöne kilometerlange naturbelassene Strände. Auf dem Weg sind wir bei Pfefferfarmen vorbeigekommen und durch den Urwald gedüst. Besonders schön war der Sternenstrand oder auch Sao Beach, der Grund warum wir diese Insel zu einem unserer Ziele gemacht haben.
Auch kulinarisch hat die Insel einiges geboten, frischen gegrillten Fisch am Strand zu essen ist einfach herrlich.
An unserem letzten Inseltag sind wir ganz in den Süden der Insel gefahren. Dort gings dann mit einem sehr professionellem Tauchteam raus aufs Meer. Nico, scheinbar ein Tauchnaturtalent, war sehr begeistert und auch ich konnte beim Schnorcheln meine ersten Korallen sehen. Ein wunderschöner Abschluss. Nach 8 Tagen heißt es nämlich: auf nach Saigon. Diesmal haben wir einen Flug gebucht- wir sind des Busfahrens müde.

Unser Resort

Abendessen am Strand

Im Norden der Insel

Am Weg zurück folgen wir Einheimischen und fahren plötzlich über ein Flugfeld

Kuh am Strand

Sao Beach, der Sternenstrand

Nico vor seinem ersten Tauchgang

Sonnenuntergang am Long Beach im Norden

Sonntag, 2. März 2014

Phnom Penh

In Phnom Penh angekommen haben wir nur mehr im Hotel gegessen und uns früh ins Bett gelegt, denn für den nächsten Tag hatten wir absolut volles Programm.
Nico hat bei unserer schönen Motorradfahrt in Laos leider sein Handy fallen gelassen. Mit dem Erfolg dass das Display völlig zerstört und das Handy damit nicht mehr zu verwenden ist. Phnom Penh, die Hauptstadt von Kambodscha, soll es richten. Wir also ins Tuk Tuk, voller Hoffnung am Weg zum LG Store. Erste Enttäuschung, es ist Sonntag, der LG Store hat zu. Wochentage... damit haben wir schon lange nichts mehr zu tun gehabt. Wir fahren noch zu ein paar anderen Shops, aber leider will niemand Nicos Handy reparieren. Wir geben auf und hoffen auf Saigon.
Danach machen wir eine kurze Stadtrundfahrt und unser Fahrer der angenehmer weise auch ganz gut Englisch spricht, erzählt uns ein bisschen was zu den Sehenswürdigkeiten.
Gegen Mittag gehen wir ins Völkermordmuseum Tuol Sleng im Gefängnis der Khmer Rouge, S21, in dem sie Landsleute gefangen gehalten haben um sie im Anschluss töten zu lassen. Gefangen gehalten ist eigentlich das falsche Wort, es klingt zwar auch nicht menschenwürdig, aber was wir da gesehen haben, ist fernab von jeglicher Menschlichkeit. Die Khmer Rouge waren 3 Jahre und 8 Monate an der Macht, in dieser Zeit haben sie ein Viertel der Landesbevölkerung umgebracht. Das sind etwa 3 Millionen Menschen. Unvorstellbar.
Und dann wird es vorstellbar gemacht, durch schwarz-weiß Fotos der Gefangenen, durch ihre persönlichen Geschichten, durch Begehungen der Räume oder Zellen und durch gemalte Bilder die zeigen wie Männer, Frauen, Kinder und Babys gefoltert und ermordet wurden.
Im Anschluss an diesen Museumsbesuch sind wir zu den sogenannten Killing Fields gefahren, der Ort an dem die Männer, Frauen, Kinder und Babys nach ihrer Gefangenschaft ermordet und begraben wurden. Überlebt haben die Gefangenschaft im S 21 7 Männer. Der Rest liegt in Massengräbern begraben. Manche sind geborgen, andere nicht. Man geht über die Stoffreste der Kleidung der Toten. Man sieht Knochen. Und es ist so furchtbar dass ich mir noch immer nicht sicher bin, ob es mir nicht lieber unvorstellbar geblieben wäre.
Abends haben wir uns nochmal mit Max und Marjan zu einem sehr netten Abschiedsessen am Tonle Sap Fluss getroffen.
Traurig darüber unsere neuen Freunde wieder verabschieden zu müssen haben wir uns am nächsten Morgen auf den Weg nach Phu Quoc, unseren Inselurlaub, gemacht.
Königspalast

S 21

S 21

Killing Fields

Samstag, 1. März 2014

Battambang


Die Bootsfahrt nach Battambang war wieder so ein Erlebnis von dem man nicht so recht weiß wie man es beschreiben soll.
10 Stunden hat sie gedauert, statt wie angegeben 7. Phasenweise hat es so gestunken dass uns beiden richtig übel wurde. Wir haben wieder einmal die totale Armut direkt vor Augen geführt bekommen. Menschen die unter Plastikplanen leben an einem Fluss der zugemüllt ist.
Nico hatte Sorge dass ihn ein Fisch anspringt, ich hatte Sorge meine Füße in den stinkenden Fluss setzen zu müssen weil wir festsitzen. Beide Befürchtungen sind eingetroffen.
Wir mussten einmal aussteigen und einige Kilometer laufen. Nico musste zusätzlich zweimal mithelfen das Boot wieder von einer Sandbank runter zu bekommen.
Und dennoch war die Fahrt wunderschön und bestimmt unvergesslich. Wir sind durch schwimmende Dörfer gefahren, an Fischern vorbei, haben viele Vögel und tolle Natur bewundern können. Am Ufer sind die Kinder aufgesprungen und haben uns gewunken, voller Begeisterung, und sind teilweise ein Stück mit uns gelaufen. Gegen Ende sind wir dann dem Sonnenuntergang entgegen gefahren. Romantik pur.

Durch die schwimmenden Dörfer



Wir stecken, bitte alle aussteigen

Haus am Flussufer

Abendstimmung

Alle Männer bitte einmal anschieben



DIE Sehenswürdigkeit in Battamgbang ist der Bambootrain. Eine Bambusplatte auf zwei Achsen, wobei die hintere mit einem Motor verbunden ist. Dieser Zug rast dann, mit wirklich beachtenswerter Geschwindigkeit, auf abenteuerlichen Schienen durch die Landschaft. Nach dieser wilden Fahrt sind wir dann noch ein wenig durch den Ort spaziert bevor wir in den Bus nach Phnom Penh gestiegen sind.

Noch sind wir entspannt und voller Vorfreude

Sehr schön, aber auch sehr schnell
Bei Gegenverkehr wird der Wagen schnell mal runter gehoben

Bei dieser Geschwindigkeit kann man schon mal was verlieren: der Fahrer sammelt seinen Schuh ein.

So gut wie ohne Verspätung, obwohl sie angekündigt wurde, sind wir gestartet. Ich hab einen kurzen Vorgeschmack auf China bekommen, mein Sitznachbar, ein Chinese, nahm das mit meinem Platz/ seinem Platz nicht so genau. Auch nach mehrmaliger Bitte sich nicht so breit zu machen war mir sein Popo deutlich näher als Nicos. Ich bin dann dazu übergegangen ihn zur Seite zu schieben. Außerdem, und das konnten wir schon mehrmals beobachten, drehen chinesische Mitreisende ihre Handys/ Tablets nicht auf lautlos wenn sie z.B. Spiele darauf spielen, schalten den Lautsprecher an wenn sie telefonieren und rülpsen wirklich oft und laut.
Und dann haben wir einen Hund überfahren. Keine gute Busfahrt.