Donnerstag, 16. Januar 2014

Jodhpur- Pushkar- Jaipur- Agra

Hallo aus Agra,

nach unserem letzten Post in Jodhpur hatten wir einen sehr lustigen Abend mit 2 Hamburgern und 2 Salzburgern, wir nennen ihn auch: der Selbsthilfegruppenabend. Wir 6 sind alle am 5.1 in Delhi angekommen, alle hatten wir den Delhi- Schock und alle sind jetzt mit Fahrer durch Rajastan untewegs. Manche sogar mit vorgebuchten Touren und Hotels. Alle extrem genervt von der Art der Inder uns wie Melkkühe zu behandeln und jeder mit anderen Tipps dem zu entkommen.
Am nächsten Morgen sind wir recht zeitig und nicht ganz so fit nach Pushkar gefahren. Dort angekommen war ich gleich mal wieder extrem genervt von der Massenbelagerung (Zimmer? heilige Blüten gefällig? mein Schmuck? mein Cafe? mein Gewand?) und dem Dauergehupe in den Gassen. Unser Gepäck haben wir im Auto gelassen und uns auf die Suche nach einem netten Quartier gemacht und haben eine Oase der Ruhe und Zufriedenheit gefunden- endlich! Mit Menschen die es sich nicht haben nehmen lassen unser Gepäck aus dem Auto zu holen (so kamen wir zu unserer ersten Motorradfahrt in Indien), dafür nicht die Hand aufgehalten UND uns auch noch auf ein Getränk eingeladen haben. Das Zimmer war sauber und bisher das günstigste. Pushkar war auch der erste Ort wo wir uns tatsächlich auf den Märkten umgeschaut und Sachen erstanden haben weil wir nicht von allen Seiten angebrüllt wurden. Viel zu schnell mussten wir leider schon am nächsten Tag um 4 weiter nach Jaipur, der Hauptstadt von Rajasthan. Beschrieben als hektich, laut und rosa. Auch das Hotel in Jaipur war ein richtiger Glücksgriff. Der Besitzer spricht sich klar gegen Provisionen für Fahrer und den Tip- Wahnsinn aus. Das Zimmer war das erste das zumindest größtenteils funktioniert hat, es waren tatsächlich soviele Angestellte im Hotel und Restaurant wie es auch gebraucht hat und die haben ihre Arbeit gemacht. Sie waren freundlich und hilfsbereit. Für uns Gesprächsthema für viele Stunden, da besonders Nico, der es liebt Vorgänge zu optimieren, der indischen Art Dinge anzugehen mit vollkommenem Unverständnis gegenübersteht. Besonders schön war das Drachenfest, dem wir einen geschlossenens Basar zu verdanken haben und das stressige Jaipur somit etwas ruhiger erleben konnten. Außerdem gabs am Abend ein tolles Feuerwerk.
Leider hab ich dann meinen Magen zum zweiten Mal verdorben und auch noch richtig Fieber bekommen. So musste sich Nico das Fort Amber alleine anschauen und die Fahrt von Jaipur nach Agra verlief ohne Zwischenstops die wir ursprünglich eingeplant hatten.
In Agra haben wir leider ein fürchterliches Zimmer bekommen. Wir haben keine Ahnung wie dieses Hostel so gute Bewertungen im LP bekommen konnte. Abgesehen vom schrecklichen Gestank von vermutlich allem in dem Zimmer (Bad, Bett, Wände) war auch überall Schimmel an den Wänden. Ein anderes Zimmer suchen war leider nur mit sehr vielen anderen Unannehmlichkeiten verbunden weswegen wir uns zum Bleiben entschieden haben. Außerdem soll man von der Dachterasse einen wunderbaren Blick auf das Taj Mahal haben, welches man ja bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang gesehen haben soll.
Bei Nebel hat man allerdings gar keinen Blick, obwohl sich das Hostel tatsächlich unmittelbar hinter dem Taj Mahal befunden hat. Auch wenn das Wetter sicher nicht Taj- freundlich war, hat es uns zu tiefst beeindruckt. Ein wirklich außergewöhnlich schönes Gebäude.
Den Nachmittag und Abend verbringen wir heute damit in diversen Cafes und Restaurants zu entspannen und versuchen wieder zu Kräften zu kommen. Heute Nacht steht unsere erste Zugfahrt an, um 23.20 gehts los und wir sind schon etwas aufgeregt.
In gewisser Weise zeigt sich Indien bis jetzt von folgenden Seiten:
1. der unglaublich schönen Seite, mit einer tollen beeindruckenden Landschaft und wunderschönen Bauten.
2. der sehr anstrengenden Seite, der Großteil der Menschen möchte Geld von uns. Für jede Auskunft, für Dienstleistungen die wir niemals haben wollen, fürs Aufpassen auf unsere Schuhe vor den Tempeln, oder auch nur dafür dass sie eben grad da sind und uns gesichtet haben.
3. der sehr lauten Seite, wirklich ununterbrochen wird auf Indiens Straßen gehupt. Die Wände, egal wo wir bis jetzt waren, sind extrem hellhörig und wir werden ständig angebrüllt.
4. der wahnsinnig dreckigen Seite, überall liegt hier Müll, Asche oder Tierkot (Kühe, Hunde, Affen). Wenns am Abend kühler wird, kehren sie an manchen Stellen den Müll zusammen und zünden ihn an, egal ob am Land oder in der Stadt. Entsprechend riecht es hier am Abend. Manche Inder kauen irgendein rotes Zeug, das sie dann wieder ausspucken, egal wohin. Für unseren mitteleuropäischen Geschmack ist das sehr irritierend.
Alles in Allem ist Indien ein sehr schönes, aber für uns momentan sehr anstengendes Land. Wir sind gespannt was Khajuraho für uns bereit hält.
Einen schönen Abend wünschen euch,
Nico& Anna
Amber, vor Jaipur

Der Aufstieg zu Amber

Ein Palast in einem Fort über Jaipur mit seinen neuen Bewohnern

Palastgarten in Amber

Wasserpalast bei Jaipur

Das Taj Mahal, im Nebel

Wunderschön

...ein paar Meter weiter

Taj Mahal mit Umgebung

Das Hauptgebäude 
Jaipur, die Hauptstadt

Das Haus für die Frauen, das Hawa Mahal

Wissenschaft auf indisch

Im Palast von Jaipur

Das Pfauentor, steht für den Sommer

Das Observatorium Jantar Mantar

Straßenleben, gerade so entspannt dass ich fotografieren konnte
Unser Hostel in Pushkar, mit weiteren Gästen

Zuckerrohrsafthersteller

Ein Ghat beim heiligen See

Affe

Die Näherin und das Mädchen

Dachleben


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