Hallo aus Jodhpur!
Unser Ausflug in die Wüste Thar war ein voller Erfolg. Nachdem wir von einem Hostel Mitarbeiter in seinem Kleinwagen in die Wüste gefahren wurden und er bei jeder Kamelherde stehen geblieben ist und mal laut den Namen unseres Hotel gebrüllt hat waren wir natürlich ziemlich sauer. Angepriesen wurde unser Ausflug wie folgt: 1 1/2 std Fahrt mit dem Jeep durch die Wüste, dann 1 1/2- 2h Kamelritt, abseits der Touristenmassen, Thali zum Abendessen, Übernachtung im Freien oder auch in einem Haus möglich falls uns zu kalt wird, am nächsten Morgen Frühstück und anschließend 1 1/2 bis 2h Kamelritt zurück.
Was dann tatsächlich passiert ist hat zwar mit der Beschreibung nur wenig zu tun, aber unsere Erwartungen wurden mehr als übertroffen.
Nach dem unglücklichen Start kamen dann von irgendwoher unsere Kamele, mit einem etwa 10 Jahre alten Kameltreiber (sehr irritierend). Ein anderer Treiber den wir aus einer der Gruppen mitgenommen hatten, war unser zweiter Treiber. Nachdem wir, immer noch sehr skeptisch und verunsichert, auf unsere Wüstenschiffe aufgestiegen sind, wurden wir etwas mehr als 1h durch die Wüsten geführt. Am Weg sind Touristenmassen an uns vorbei, wir sind an riesen Zeltlagern für Touris vorbei und schlussendlich beim zuhause der beiden Kameltreiber angekommen. Irgendwie hatten wir mit mehr Leuten bei unserem Schlaflager gerechnet, blieben aber alleine.
Bei der Familie wurde uns dann chai angeboten, mit dem wir uns zum Sonnenuntergang auf eine der Dünen begegeben haben. Anschließend hat uns die Mutter oder Großmutter (war nicht möglich zu klären wieviele Generationen dort zusammen gewohnt haben und auch sehr schwer das Alter einzuschätzen) eines der besten Essen die wir in Indien gegessen haben serviert. Gekocht wurde das Ganze mit 5 verschiedenen Töpfen auf einer Feuerstelle im Hof der Familie, neben dem Kalb, den Zicklein und Lämmchen. Und wir mittendrinnen. Aus einer völlig anderen Welt kommend und immer noch überfordert mit Indien. Nach dem Essen wurden wir gefragt ob wir bei ihnen im Hof oder auf den Dünen schlafen wollen. Wir haben uns für die Dünenvariante entschieden. Ein Kamel hat unsere Matratzen und 7(!!) Decke getragen. Die Decken haben wir tatsächlich alle übereinander gelegt und uns dann mit langer Unterwäsche, Pyjama und Haube in unsere Daunenschlafsäcke darunter gekuschelt. Unter dem Deckenhaufen war es warm, aber sonst so richtig kalt. 100000 Sterne, Sonnenaufgang, traumhaft.
Nach dem Frühstück wurden wir auf anderen, größeren und höheren Kamelen zurück zum Kleinwagen alias Jeep gebracht und zu unserem Hostel zurück gebracht wo wir duschen konnten.
Ach und, auch sehr spannend für uns Stadtkinder, am Weg zum Sonnenuntergang haben wir ein frischgeborenes Zicklein gefunden. Die Mama verschwunden. Später haben wir das unseren Gastgebern erzählt die das Baby geholt haben und zu einer anderen Ziege gebracht haben. Denn in der Trockenzeit haben manche Ziegen keine Milch und lassen ihre Babys deshalb nach der Geburt zurück. Das Kleine hat schon nicht mehr so fit ausgeschaut, umso glücklicher war ich, als ich es am nächsten Tag in der Früh stehend zwischen den anderen Ziegen entdeckt habe.
Nach diesem tollen Ausflug sind wir wieder zu unserem Fahrer, der immer noch sauer war weil wir unsere Hotels selber aussuchen wollten und sind 5h nach Jodhpur gefahren. Die blaue Stadt. Hier ist es zwar auch schön, wirklich ein tolles Fort, eine lustige Altstadt, Markt und Teiche rundherum, aber wieder sehr laut und schmutzig. Viele bettelnde Kinder (deutlich mehr als in Delhi), und totales Gedränge. Ständig will irgendwer Geld von uns, starrt uns an, verfolgt uns mal ein Stück, berührt mal so meine Hosentasche, etc... ein entspanntes Flanieren gibts hier nicht.
Noch etwas ist in Indien sehr gewöhnungbedürftig, es wird prinzipiell Nico angesprochen, er ist "my friend" oder "the boss". Hin und wieder sag ich natürlich auch irgendetwas, das wird dann öfter mal übergangen.
Dass sie Frauen nicht ansprechen ist hier wohl üblich, dass sie mich ignorieren find ich natürlich extrem unhöflich und richtig unangenehm ist es wie sie mich oder uns anschauen, vor allem mir.
Aber auch wir müssen uns anpassen, zwischenmenschliche Zärtlichkeiten wie Händchen halten oder mal ein Bussi geben, geht hier gar nicht.
Morgen fahren wir weiter nach Pushkar, einer angeblich sehr entspannten Stadt mit einem See und tollen Basar. Dort bleiben wir eine Nacht und fahren anschließend weiter nach Jaipur.
Bis bald,
N&A
Was dann tatsächlich passiert ist hat zwar mit der Beschreibung nur wenig zu tun, aber unsere Erwartungen wurden mehr als übertroffen.
Nach dem unglücklichen Start kamen dann von irgendwoher unsere Kamele, mit einem etwa 10 Jahre alten Kameltreiber (sehr irritierend). Ein anderer Treiber den wir aus einer der Gruppen mitgenommen hatten, war unser zweiter Treiber. Nachdem wir, immer noch sehr skeptisch und verunsichert, auf unsere Wüstenschiffe aufgestiegen sind, wurden wir etwas mehr als 1h durch die Wüsten geführt. Am Weg sind Touristenmassen an uns vorbei, wir sind an riesen Zeltlagern für Touris vorbei und schlussendlich beim zuhause der beiden Kameltreiber angekommen. Irgendwie hatten wir mit mehr Leuten bei unserem Schlaflager gerechnet, blieben aber alleine.
Bei der Familie wurde uns dann chai angeboten, mit dem wir uns zum Sonnenuntergang auf eine der Dünen begegeben haben. Anschließend hat uns die Mutter oder Großmutter (war nicht möglich zu klären wieviele Generationen dort zusammen gewohnt haben und auch sehr schwer das Alter einzuschätzen) eines der besten Essen die wir in Indien gegessen haben serviert. Gekocht wurde das Ganze mit 5 verschiedenen Töpfen auf einer Feuerstelle im Hof der Familie, neben dem Kalb, den Zicklein und Lämmchen. Und wir mittendrinnen. Aus einer völlig anderen Welt kommend und immer noch überfordert mit Indien. Nach dem Essen wurden wir gefragt ob wir bei ihnen im Hof oder auf den Dünen schlafen wollen. Wir haben uns für die Dünenvariante entschieden. Ein Kamel hat unsere Matratzen und 7(!!) Decke getragen. Die Decken haben wir tatsächlich alle übereinander gelegt und uns dann mit langer Unterwäsche, Pyjama und Haube in unsere Daunenschlafsäcke darunter gekuschelt. Unter dem Deckenhaufen war es warm, aber sonst so richtig kalt. 100000 Sterne, Sonnenaufgang, traumhaft.
Nach dem Frühstück wurden wir auf anderen, größeren und höheren Kamelen zurück zum Kleinwagen alias Jeep gebracht und zu unserem Hostel zurück gebracht wo wir duschen konnten.
Ach und, auch sehr spannend für uns Stadtkinder, am Weg zum Sonnenuntergang haben wir ein frischgeborenes Zicklein gefunden. Die Mama verschwunden. Später haben wir das unseren Gastgebern erzählt die das Baby geholt haben und zu einer anderen Ziege gebracht haben. Denn in der Trockenzeit haben manche Ziegen keine Milch und lassen ihre Babys deshalb nach der Geburt zurück. Das Kleine hat schon nicht mehr so fit ausgeschaut, umso glücklicher war ich, als ich es am nächsten Tag in der Früh stehend zwischen den anderen Ziegen entdeckt habe.
Nach diesem tollen Ausflug sind wir wieder zu unserem Fahrer, der immer noch sauer war weil wir unsere Hotels selber aussuchen wollten und sind 5h nach Jodhpur gefahren. Die blaue Stadt. Hier ist es zwar auch schön, wirklich ein tolles Fort, eine lustige Altstadt, Markt und Teiche rundherum, aber wieder sehr laut und schmutzig. Viele bettelnde Kinder (deutlich mehr als in Delhi), und totales Gedränge. Ständig will irgendwer Geld von uns, starrt uns an, verfolgt uns mal ein Stück, berührt mal so meine Hosentasche, etc... ein entspanntes Flanieren gibts hier nicht.
Noch etwas ist in Indien sehr gewöhnungbedürftig, es wird prinzipiell Nico angesprochen, er ist "my friend" oder "the boss". Hin und wieder sag ich natürlich auch irgendetwas, das wird dann öfter mal übergangen.
Dass sie Frauen nicht ansprechen ist hier wohl üblich, dass sie mich ignorieren find ich natürlich extrem unhöflich und richtig unangenehm ist es wie sie mich oder uns anschauen, vor allem mir.
Aber auch wir müssen uns anpassen, zwischenmenschliche Zärtlichkeiten wie Händchen halten oder mal ein Bussi geben, geht hier gar nicht.
Morgen fahren wir weiter nach Pushkar, einer angeblich sehr entspannten Stadt mit einem See und tollen Basar. Dort bleiben wir eine Nacht und fahren anschließend weiter nach Jaipur.
Bis bald,
N&A
Nicos Kamel |
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Die Thar Wüste |
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Unser Nachtlager in den Dünen |
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Jodhpur |
Die Meherangarh, das Fort von Jodhpur |
Jodhpur oder auch "die blaue Stadt" |
Der Bereich der Frauen, die Zenana |
Lecker Essen mit Blick über den Bazar |
Ein Grabmal, ein wunderbar ruhiger Ort in Jodhpur |
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