Donnerstag, 30. Januar 2014

Die Laos Idee

Sabaidee,

die Betonung liegt auf den ee´s am Ende die wie ein langes I ausgesprochen werden. So grüßt man sich hier, immer mit einem Lächeln im Gesicht.
Heute verlassen wir Vientiane und fahren ca 5h in den Süden nach Thakhek. Dort bleiben wir 1-2 Tage und reisen dann weiter über Savannakhet zu den 4000 Inseln wo wir nochmal richtig entspannen wollen. Wir haben uns gegen einen Aufenthalt im Norden entschieden, da man hier für 170km 7-11Stunden Busfahrt braucht und wir nicht schon wieder fliegen wollten. Das ist sicher sehr schade, da uns Luang Prabang bestimmt auch sehr sehr gut gefallen hätte. Aber der Süden ist leichter zu befahren und außerdem wollen wir ja im Anschluss nach Kambodscha weiter.
Wir fühlen uns nach 3 Tagen Vientiane schon fast wie neu geboren. Aber das ist auch nicht weiter schwer, wenn man hier lebt wie die Kaiser persönlich. Massagen und Fruchsäfte ohne Ende... ein Traum dieses Laos.
Bis bald,
Bussi
N&A
So wurden wir In Vientiane begrüßt :)

Im Aufbau

Sightseeing


An unserem Lieblingsplatz in Vientiane

Bei gemütlichem Straßenverkehr kann man sogar mit dem Rad fahren

Der Triumphbogen von Vientiane. Erbaut aus dem von den USA zur Verfügung gestellten Beton für einen neuen Flughafen.

Dienstag, 28. Januar 2014

Ankunft Vientiane

Wir sind gut in Vientiane angekommen. Ich weiß gar nicht wo ich mit dem Schwärmen anfangen soll! Unser Hotel ist großartig mit den freundlichsten Besitzern überhaupt, es ist warm, es ist ruhig, die Menschen auf den Straßen wirken unglaublich entspannt, kurz wir sind sehr sehr glücklich hier zu sein!
Ich war mittlerweille doch bei einem Arzt und habe viele gute Medikamente bekommen die mir auch schon sehr gut helfen. 
Wir befinden uns also im Stadium der absoluten Erholung und Entspannung.
Bis bald,
N&a

Sonntag, 26. Januar 2014

Darjeeling

Namaste,
heute ist unser letzter Tag in Darjeeling.
Die Fahrt von Varanasi nach Darjeeling war ganz schön lange. Wir sind um 20:00 von unserem Hostel aufgebrochen und am nächsten Tag um 21:00 haben wir im nächten Hotel eingecheckt. Dazwischen hatten wir eine sehr interessante Zugreise, mit dem Super- Spezial- Zug Indiens, der Essen an Board hat und, laut unterschiedlichen Quellen, niemals zu spät ist. Mit 1 1/2 h Verspätung hat er den Bahnhof bei Varanasi erreicht, wo wir gemütlich zwischen massenhaft Ratten und Mäusen auf ihn gewartet haben. Ab in den Zug, ins Bett, geschlafen weil völlig ko von den vielen leider nicht so spannenden Tempeln unserer Touristentour. Um 7:30 wurden wir dann ernsthaft vom Tee Service aufgeweckt. Also so richtig, mit rütteln an Nicos Füßen und so. Das war übrigens die erste Zugfahrt bei der im Wagon nicht mehr Touristen als Inder waren. Zwischen 7:30 und 14:00 hatten wir dann auch genügend Zeit all unsere Mitreisenden kennenzulernen. (Eigentliche Ankunft war 10:45) Die Fahrt war wirklich nett, sehr angenehm für uns sich mit Menschen zu unterhalten die nachher nicht die Hand aufhalten. Nachdem wir aus dem Zug ausgestiegen sind, mussten wir uns einen Sammeljeep organisieren, was uns gleich mal wieder einiges an Nerven gekostet hat. Unsere Reiseführerpreise stimmen nicht mehr, das wissen wir. Wir rechnen mit etwa 1/3 bis der Hälfte mehr Geld ein als angegeben. 90 Rupien stand geschrieben, 250 wollten die Fahrer. Sie haben überhaupt nicht mit sich handeln lassen. Uns blieb nichts anderes übrig als uns in einen Sammeljeep zu setzen, alternativ hätten wir für über 2000 Rupien einen für uns alleine nehmen können. Der wirklich furchtbar unsympathische Jeepkeiler sagt uns also, in 10- 20 Minuten gehts los. Wir steigen ein, unser Gepäck kommt aufs Dach, wir warten. Etwa 30 Minuten später kommt er und macht uns folgendes Angebot: wenn wir ihm 800 Rupien zahlen, dann fahren wir sofort los. Wir wissen wir haben noch gute 3h Fahrt vor uns, das Mittagessen haben wir ausgelassen, da wir von unseren indischen Zugfreunden noch einen Snack bekommen haben.
Wir haben den Preis auf 700 Rupien "gedrückt" und murrend zugestimmt.
Ein paar 100m weiter blieb der Jeep stehen und weitere 4 Personen stiegen ein. Nico also, tatsächlich noch hoffnungsvoll zum Fahrer: also wird die Fahrt jetzt für uns wieder billiger?
Ihr seid jetzt sicher sehr überrascht wenn ich euch sage, nein, natürlich nicht! Nur unsere Sitzreihe wurde nicht weiter besetzt, was er mit der hinteren Reihe macht, darüber hätten wir nie gesprochen. Etwa 3 1/2h später hat er uns irgendwo in Darjeeling aussteigen lassen, mit dem großzügigen Angebot uns für weitere 200 Rupien zur Touristen Information zu fahren (die wie wir im Nachhinein herausgefunden hatten eh schon zu hatte, was er sicher wusste). Nico hatte bereits ein Streitgespräch mit ihm hinter sich, ich habe ihn im Stillen gehasst und versucht mit Blicken Schaden zuzufügen. Wir haben das Angbot also abgelehnt und sind alleine losgezogen.
Wir haben ein sehr süßes Hotel gefunden, mit einem großen Gemeinschaftsraum der am Abend geheizt wird und fürs Bett bekommt man dann Wärmeflaschen. Das Zimmer ist das zweite in Indien das einen geschlossenen Raum darstellt und keine nassen Flecken oder gar schon Schimmelblüten an den Wänden hat. Und nein, wir haben bis jetzt nicht in den allerbilligsten Absteigen genächtigt.
Die Luft hier auf über 2000 Metern Höhe ist um ein Vielfaches besser als im restlichen Teil Indiens. Unsere Lungen erholen sich langsam wieder.
Und auch mit den Menschen kommen wir hier deutlich besser aus. Sie sind viel freundlicher und schreien uns nicht die ganze Zeit an. Anfangs hab ich auf das aufdringliche "Hello! Helloooooo!" noch reagiert weil ich dachte ich hab was verloren oder so. Hab ich aber nie. Ich weiß nicht wie irgendein Mensch glauben kann, wenn man den anderen nur lange und laut genug anschreit kommt er und kauft dir was ab. Ich wollte zB in Agra wirklich gerne Postkarten kaufen, aber es war nicht möglich. Wir haben uns auf den Straßen nicht mal getraut nach links oder rechts zu schauen weil das Gebrülle dann nur noch schlimmer wurde.
Am ersten Tag in Darjeeling haben wir in erster Linie Tee getrunken und einen Plan für die kommenden Tage gemacht.
Am zweiten Tag sind wir brav um 3:30 aufgestanden, da wir zu einem berühmten Sonnenaufgangspunkt fahren wollten. Nach mehreren Blicken aus dem Fenster, außer Nebel nicht viel gesehen, haben wir beschlossen diesmal weiterzuschlafen. Wir sollten eigentlich einen traumhaft schönen Blick auf das Himalaya Gebirge haben, leider ist es aber seit unserer Ankunft immer nur neblig gewesen. Google und Fotos an den Wänden unseres Hotels haben uns gezeigt wies bei klarer Sicht ausschauen könnte. Wirklich beeindruckend.
Am liebsten hätten wir hier eine 2 Tageswanderung gemacht und in Nepal übernachtet. Die vorgeschlagene Route vom Profi klang dann aber so anstrengend dass wir uns dann doch für eine Eintageswanderung entschieden haben. Die dritte Reiseerkrankung bereits spürbar, zog Nico dann gestern Vormittag alleine los um einen Ausflug mit der Schmalspurbahn zu unternehmen. Zu Mittag hat er mich dann abgeholt und wir sind im Schneckentempo zu einer Teeplantage spaziert. Das Werk wird gerade renoviert und es ist außerdem keine Saison, aber wir haben trotzdem einen tollen Einblick in die Welt des Tees bekommen. Anschließend haben wir dem Himalaya Zoo noch einen kurzen aber sehr beeindruckenden Besuch abgestattet. Wir waren gerade zu Fütterungszeit der Tiere da und ein Wärter hat den Tiger an den Zaun gelockt wo er sich dann aufgestellt hat. Gemeinsam sind die dann, den Zaun zwischen sich, zum Futterhaus gelaufen. Der Wärter war nicht klein, aber der Tiger war einfach riesig! Seine Pfoten waren etwa so groß wie der Kopf des Wärters den er deutlich überragt hat. Zeit für ein Foto war nicht.
Im Anschluss haben wir einen Sammeljeep aufgehalten der uns ein Stück mitgenommen hat. Und dann ist etwas Unglaubliches passiert, wie wir ausgestiegen sind und den Fahrer gefragt haben was er denn nun bekomme, hat er uns angelächelt und gemeint: "Nichts!"
Gestern Abend sind meine Bauchkrämpfe leider immer schlimmer geworden und über Nacht wurde dann leider klar dass ich die Wanderung ausfallen lassen muss. Wenigstens hab ich nicht mehr so hohes Fieber bekommen. Den heutigen Tag hab ich mit Wärmeflasche, Tee und Suppe in unserem Hotel verbracht und warte jetzt auf Nicos Rückkehr.

Zu unseren weiteren Reiseplänen: wir fahren morgen um 7:00 los Richtung Flughafen, fliegen dann nach Kalkutta, weiter nach Bangkok und landen am 28.1 um 11:00 in Vientiane. Bis jetzt sind dort 30 Grad und Sonnenschein angesagt. Wir sind mal gespannt wies dann ist wenn wir da sind ;-) Eigentlich hätte es in Khajuraho und Varanasi auch schon 30 Grad haben sollen.
Thailand lassen wir als Reiseland somit aus. Wir werden, so mal der grobe Plan, ein paar Tage in Vientiane bleiben, dann weiter nach Luang Prabang, und von dort dann wieder runter bis Nong Nok Khiene, an die Grenze zu Kambodscha. Von dort gehts wie geplant weiter.

Also Rückblickend können wir sagen: Indien hat uns schockiert, hat uns wirklich schöne Seiten gezeigt und wir haben ein paar wenige sehr liebenswürdige und freundliche Leute kennengelernt. Ob wir Indien bereuen? Bestimmt nicht!Menschen Mittlerweile können wir uns sogar gut vorstellen uns den Süden auch mal anzuschauen.

Bis in ein paar Tagen aus Laos,

Nico& Anna

PS: Wir haben das Kommentarsystem, nach mehreren Beschwerden, nochmal vereinfacht, jetzt sollte man eigentlich nur noch schreiben und einmal klicken müssen ;)

Unsere Zugfreunde 

Hauptstraße in Darjeeling

Nicos Ausflug mit dem Toytrain

Eine Teeplantage

Im Himalaya Zoo, der rote Panda

Nicos Wandertag nach Nepal



Ein kurzer Blick auf einen 8000er

Nebel

Mittwoch, 22. Januar 2014

Khajuraho und Varanasi

Einen wunderschönen guten Morgen aus Varanasi,

wir melden uns nur recht kurz, da wir heute noch viel Touristenprogramm vor uns haben und am Abend mit dem Nachtzug nach Darjeeling fahren.
Uns geht es gut. Khajuraho war ein sehr lustiger und angenehmer Ort. Unser Wohlbefinden in Indien steigt mit der Anzahl an Welpen die eine Hündin hat. Also in Delhi hatte eine Straßenhündin max. einen Welpen, oft sind Welpen auch tot am Straßenrand gelegen. In kleineren Orten findet man wenig bis keine toten Welpen und in Khajuraho haben wir mind. 3 Hündinnen mit 4-5 Welpen gesehen.
Khajuraho war lustig, 1000 Jahre alte Tempel mit den wüstesten erotischen Abbildungen. Deutlich entspanntere Leute, die zwar auch alle unser Geld wollten, aber irgendwie charmanter.
Dann kam der Aufbruch nach Varanasi. Nico und ich hatten etwas Angst vor der Stadt. Am heiligen Fluss wäscht man sich und seine Wäsche, betet, hofft auf Heilung bei Krankheiten oder Fruchtbarkeit, stirbt am besten hier und lässt sich auch hier verbrennen.
Viele tote Menschen haben wir bis jetzt in unserem Leben noch nicht gesehen. Und vor allem ich war sehr aufgeregt. Gestern um 6 in der Früh haben wir uns, wie empfohlen weil am stimmungsvollsten, bei Sonnenaufgang in ein Ruderboot auf den Ganges begeben.
Als hätte das Wetter auf meine Ängste Rücksicht genommen (oder weil das scheinbar ein bissi zu unserer Reise gehört) ist kurz bevor wir in unser Ruderboot gestiegen sind, der totale Nebel aufgezogen. Wir haben 2 tote Kühe und einen toten Hund im Fluß gesehen. Es sind keine toten Menschen an uns vorbei und wir haben im Nebel in der Ferne Verbrennungen gesehen. Alles in Allem war es ein sehr aufregender und mystischer Ausflug.
Varanasi ist deutlich weniger anstrengend als befürchtet und wie wir zum dritten Mal bei einem der Hauptverbrennungsghats vorbei sind haben wir auch von der Nähe eine Verbrennung gesehen (Nico 3m, Anna 15m). Gestern haben haben wir noch ein spirituelles Spektakel gesehen und unsere Salzburger Freunde aus Jodhpur getroffen.
Wir freuen uns schon sehr auf Darjeeling auch wenn wir ziemlich Sorgen wegen der Kälte haben. 3-13 Grad sind angesagt. Was ja kein Problem wäre wenn man sich irgendwo aufwärmen könnte. Wir suchen schon länger, aber haben bis jetzt noch nichts von Zimmern/Hotels mit Heizungen gehört. Wahrscheinlich nehmen wir ein Hotel mit offenem Kamin im Aufenthaltsraum und Wärmeflaschen fürs Bett. Aber meine Hoffnung ist noch nicht ganz gestorben. Wir wollen gerne einen Wanderausflug an die Grenze von Nepal machen, vermutlich 2 Tage.
2 1/2 Wochen sind wir jetzt unterwegs. Ein normaler Urlaub ist eigentlich schon wieder vorbei. Die Freude auf zuhause, Familie und Freunde setzt, im normalen Urlaub schon ein, und auch an uns geht es nicht spurlos vorrüber. Vor allem wenn die größten Abenteuer kleiner Schwestern starten oder Neffen gehen lernen.
Wir haben eigentlich am 27.1 einen Flug nach Bangkok gebucht, überlegen aber gerade ob wir das nicht noch ändern wollen. Wir halten euch am Laufenden und machen bestimmt nichts Unvernünftiges.
Bussis
N&A
Ghats im Morgengrauen
Waschungen am Ganges

"Frische" Wäsche am Ganges

Auf der Sandbank vor Varanasi

Beim religiösen Spektakel, mit neuen Freunden

Nach dem Spektakel, im neuen Look
Diese Blumen- Kerzen setzt man auf dem Ganges aus, sie sind angeblich gut fürs Karma. 



Freitag, 17. Januar 2014

Khajuraho

Halli Hallo aus Khajuraho,

unsere Zugfahrt war total angenehm. Der Zug hatte zwar 1h Verspätung, aber, und das finden wir erforenen Touris echt ganz toll, er war geheizt!!!! Bis jetzt haben wir bis auf einmal nämlich jede Nacht in unseren Daunenschlafsäcken verbracht und immer noch extra Decken verlangt. Hier ist es eher frisch. Und statt den wie ursprünglich angekündigten 30 Grad in Khajuraho haben uns 13 Grad und Gewitter erwartet. So wirklich Glück mit dem Wetter haben wir nicht. Unser Hotel ist natürlich auch nicht geheizt, feucht und ausgekühlt. Jetzt haben wir glücklicherweise ein geheiztes Cafe gefunden, mit Wlan und frischen selbstgebackenen Kuchen. Da chillen wir jetzt mal weiter und starten erst morgen mit den ganzen Tempeln in der Umgebung.
In der heutigen Tageszeitung stand übrigens ein Bericht über eine Touristin die in Delhi in unserem Hotel gewohnt hat und am Weg dorthin ausgeraubt wurde. Unser Unwohlsein war also nicht ganz unbegründet.
Zu den Aufzählungen von gestern müssen wir Punkte nachtragen:
5. das furchtbar arme Indien. Wir beide haben noch nie so viele Menschen auf den Straßen wohnen gesehen. Erschreckend und auch etwas womit wir umgehen lernen müssen. Kinder verfolgen uns oft mehrer 100 Meter und bitten uns um Geld. Auch wenn überall darum gebeten wird den Kindern nichts zu geben und wir Geld spenden, ist das alles andere als leicht.
6. das kulinarische Indien: trotz, wir sprechen bereits von mehreren, Reisedurchfallerkrankungen, können wir sagen dass es uns hier sehr gut schmeckt. V.a. die vegetarischen Gerichte sind oftmals wirklich sehr lecker. 
7. die Indier, die sich daran freuen uns Gutes zu tun. Die uns einfach anlächeln und Grüßen ohne uns dabei etwas aufdrängen zu wollen. Ein paar wenige von diesen Indern haben wir auch schon getroffen. Und die finden wir natürlich ganz besonders toll. 

Auch die Geschichte mit unserem Fahrer ist glücklicherweise sehr gut ausgegangen. Nachdem er erkannt hat, dass er uns nicht von Touristennepp zu Touristennepp schleppen und Provisionen einkassieren kann, war er kurzzeitig etwas unfreundlich aber hat uns schlussendlich immer sehr pünktlich von A nach B gebracht, so wie wir es wollten. 

Was noch wichtig sein könnte, wir haben die Kommentare jetzt freigegeben, nachdem das mit dem Anmelden um Kommentare abgeben zu können ja scheinbar nicht klappt. 
Viele Bussis
Nico& Anna
Ankunft in Khajuraho, Gewitter und 13 Grad

Die heilige Wildsau

Indische Orgie, am Tempel abgebildet

Tempel

Unser Lieblingsgott, Ganesha

Mit Helfern, damit die Liebenden nicht umfallen oder so


Donnerstag, 16. Januar 2014

Jodhpur- Pushkar- Jaipur- Agra

Hallo aus Agra,

nach unserem letzten Post in Jodhpur hatten wir einen sehr lustigen Abend mit 2 Hamburgern und 2 Salzburgern, wir nennen ihn auch: der Selbsthilfegruppenabend. Wir 6 sind alle am 5.1 in Delhi angekommen, alle hatten wir den Delhi- Schock und alle sind jetzt mit Fahrer durch Rajastan untewegs. Manche sogar mit vorgebuchten Touren und Hotels. Alle extrem genervt von der Art der Inder uns wie Melkkühe zu behandeln und jeder mit anderen Tipps dem zu entkommen.
Am nächsten Morgen sind wir recht zeitig und nicht ganz so fit nach Pushkar gefahren. Dort angekommen war ich gleich mal wieder extrem genervt von der Massenbelagerung (Zimmer? heilige Blüten gefällig? mein Schmuck? mein Cafe? mein Gewand?) und dem Dauergehupe in den Gassen. Unser Gepäck haben wir im Auto gelassen und uns auf die Suche nach einem netten Quartier gemacht und haben eine Oase der Ruhe und Zufriedenheit gefunden- endlich! Mit Menschen die es sich nicht haben nehmen lassen unser Gepäck aus dem Auto zu holen (so kamen wir zu unserer ersten Motorradfahrt in Indien), dafür nicht die Hand aufgehalten UND uns auch noch auf ein Getränk eingeladen haben. Das Zimmer war sauber und bisher das günstigste. Pushkar war auch der erste Ort wo wir uns tatsächlich auf den Märkten umgeschaut und Sachen erstanden haben weil wir nicht von allen Seiten angebrüllt wurden. Viel zu schnell mussten wir leider schon am nächsten Tag um 4 weiter nach Jaipur, der Hauptstadt von Rajasthan. Beschrieben als hektich, laut und rosa. Auch das Hotel in Jaipur war ein richtiger Glücksgriff. Der Besitzer spricht sich klar gegen Provisionen für Fahrer und den Tip- Wahnsinn aus. Das Zimmer war das erste das zumindest größtenteils funktioniert hat, es waren tatsächlich soviele Angestellte im Hotel und Restaurant wie es auch gebraucht hat und die haben ihre Arbeit gemacht. Sie waren freundlich und hilfsbereit. Für uns Gesprächsthema für viele Stunden, da besonders Nico, der es liebt Vorgänge zu optimieren, der indischen Art Dinge anzugehen mit vollkommenem Unverständnis gegenübersteht. Besonders schön war das Drachenfest, dem wir einen geschlossenens Basar zu verdanken haben und das stressige Jaipur somit etwas ruhiger erleben konnten. Außerdem gabs am Abend ein tolles Feuerwerk.
Leider hab ich dann meinen Magen zum zweiten Mal verdorben und auch noch richtig Fieber bekommen. So musste sich Nico das Fort Amber alleine anschauen und die Fahrt von Jaipur nach Agra verlief ohne Zwischenstops die wir ursprünglich eingeplant hatten.
In Agra haben wir leider ein fürchterliches Zimmer bekommen. Wir haben keine Ahnung wie dieses Hostel so gute Bewertungen im LP bekommen konnte. Abgesehen vom schrecklichen Gestank von vermutlich allem in dem Zimmer (Bad, Bett, Wände) war auch überall Schimmel an den Wänden. Ein anderes Zimmer suchen war leider nur mit sehr vielen anderen Unannehmlichkeiten verbunden weswegen wir uns zum Bleiben entschieden haben. Außerdem soll man von der Dachterasse einen wunderbaren Blick auf das Taj Mahal haben, welches man ja bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang gesehen haben soll.
Bei Nebel hat man allerdings gar keinen Blick, obwohl sich das Hostel tatsächlich unmittelbar hinter dem Taj Mahal befunden hat. Auch wenn das Wetter sicher nicht Taj- freundlich war, hat es uns zu tiefst beeindruckt. Ein wirklich außergewöhnlich schönes Gebäude.
Den Nachmittag und Abend verbringen wir heute damit in diversen Cafes und Restaurants zu entspannen und versuchen wieder zu Kräften zu kommen. Heute Nacht steht unsere erste Zugfahrt an, um 23.20 gehts los und wir sind schon etwas aufgeregt.
In gewisser Weise zeigt sich Indien bis jetzt von folgenden Seiten:
1. der unglaublich schönen Seite, mit einer tollen beeindruckenden Landschaft und wunderschönen Bauten.
2. der sehr anstrengenden Seite, der Großteil der Menschen möchte Geld von uns. Für jede Auskunft, für Dienstleistungen die wir niemals haben wollen, fürs Aufpassen auf unsere Schuhe vor den Tempeln, oder auch nur dafür dass sie eben grad da sind und uns gesichtet haben.
3. der sehr lauten Seite, wirklich ununterbrochen wird auf Indiens Straßen gehupt. Die Wände, egal wo wir bis jetzt waren, sind extrem hellhörig und wir werden ständig angebrüllt.
4. der wahnsinnig dreckigen Seite, überall liegt hier Müll, Asche oder Tierkot (Kühe, Hunde, Affen). Wenns am Abend kühler wird, kehren sie an manchen Stellen den Müll zusammen und zünden ihn an, egal ob am Land oder in der Stadt. Entsprechend riecht es hier am Abend. Manche Inder kauen irgendein rotes Zeug, das sie dann wieder ausspucken, egal wohin. Für unseren mitteleuropäischen Geschmack ist das sehr irritierend.
Alles in Allem ist Indien ein sehr schönes, aber für uns momentan sehr anstengendes Land. Wir sind gespannt was Khajuraho für uns bereit hält.
Einen schönen Abend wünschen euch,
Nico& Anna
Amber, vor Jaipur

Der Aufstieg zu Amber

Ein Palast in einem Fort über Jaipur mit seinen neuen Bewohnern

Palastgarten in Amber

Wasserpalast bei Jaipur

Das Taj Mahal, im Nebel

Wunderschön

...ein paar Meter weiter

Taj Mahal mit Umgebung

Das Hauptgebäude 
Jaipur, die Hauptstadt

Das Haus für die Frauen, das Hawa Mahal

Wissenschaft auf indisch

Im Palast von Jaipur

Das Pfauentor, steht für den Sommer

Das Observatorium Jantar Mantar

Straßenleben, gerade so entspannt dass ich fotografieren konnte
Unser Hostel in Pushkar, mit weiteren Gästen

Zuckerrohrsafthersteller

Ein Ghat beim heiligen See

Affe

Die Näherin und das Mädchen

Dachleben