Dienstag, 18. Februar 2014

Don Det- die Insel der Hängematten

Der letzte Eintrag über Don Det war für einen 5 Tagesaufenthalt etwas kurz geraten. Daher ein kurzer Bericht über unsere Erlebnisse und Eindrücke.
Unsere Hauptaufgabe war es eigentlich das passende Lokal zu Stimmung/ Wetter und Bedürfnis zu finden um uns dort bei Wassermelonenshakes, einem kühlen Bier oder einem leckeren Essen zu stärken/ entspannen oder erfrischen. Entweder wir sind dann weggedöst oder wir haben uns mit anderen Gästen (manchmal auch miteinander) unterhalten. Die Gespräche hier auf Reisen laufen alle so gut wie gleich ab: zuerst quatscht man über irgendein Reiseerlebnis, dann erkundigt man sich gegenseitig über die jeweilige Reiseroute und die Reisedauer. In Laos angekommen haben wir tatsächlich nur noch Langzeitreisende getroffen. Ein Paar, so alt wie wir, waren schon mal für 3 Monate in Südostasien, jetzt haben sie ihre Jobs und Wohnung gekündigt und reisen für ein Jahr. Ein Österreicher auf Don Det, nicht mehr ganz so frisch wirkend, sagt er habe einen Rückflug für Juni, aber er glaubt er hängt noch ein Jahr dran. Wir fragen ihn wie lange er denn schon unterwegs sei, 7 Jahre. Dann beim Abendessen, auch ein Paar, erzählen dass sie nach 4 Wochen Urlaub jetzt nur mehr eine Woche haben. Also gesamt 5 Wochen. Zwar auch ein Jahresurlaub, aber im Vergleich zum Rest doch eher normal. Wir fühlen uns nicht mehr ganz so als Kurzzeitreisende, sind erleichtert und finden uns ziemlich toll bis sie sagen: in 3 Wochen fliegen sie dann aber eh mit ihren Fahrrädern nach Canada und fahren dann 1 1/2 Jahre durch die Gegend bis zurück nachhause. Laos war nur der Urlaub vor der Reise. Also sind wir doch ein bissi die spießigen Kurzzeitreisenden.
Außer interessante Gespräche zu führen (auch miteinander) haben wir tatsächlich immer wieder etwas "leisten" müssen. Wir haben die Insel mit dem Rad umrundet, wir haben Wasserfälle besichtigt, wir haben uns die Nachbarinsel angeschaut und den Sonnenuntergang auf der französischen Eisenbahnbrücke bestaunt.
Das wars. Herrlich.
Lustige Dinge erlebt man in Ländern die so anders ist als das was wir von zuhause kennen und gewohnt sind. In unserem familienbetriebenen Hotel lebt auch die etwa 3 jährige Mia die manchmal Besuch von einer Freundin bekommt. Wenn sie dann Lust haben, dann klettern sie zwischen den Tischen herum, schauen was dort so herumsteht und räumen sie dann manchml auch ab. Sehr gschaftig, sehr süß. Wir hatten gerade gegessen und ein bißchen Gemüsereis übrig gelassen. Die zwei Mädchen sehen das, kommen zu unserem Tisch, schnappen zuerst unsere Gläser, tragen sie weg, kommen wieder, nehmen ganz selbstverständlich unser Besteck und essen unsere Reste auf. Da sie ja noch relativ klein sind, verläuft so ein Essen auch nicht ganz unfallfrei. Wir tippen auf 65% Reis in ihren Bäuchen und 35% auf Tisch, Kleidung und Boden. Nachdem die beiden aufgegessen haben, haben sie unsere Teller in die Küche getragen. Wir sind lachend daneben gesessen, aber das hat die Mädchen überhaupt nicht beeindruckt.
Am 9.2 sind wir dann Richtung Kambodscha aufgebrochen. Der Bus hätte fahrplanmäßig (ein Wort das man hier bestimmt nicht kennt) um 9:30 abfahren sollen. Wir sind also um 8 mit dem Boot zum Busbahnhof gebracht worden, haben dort unsere Visa ausgefüllt und mal bis sicher 10:30 gewartet. Dann wurden wir in Minibussen an die Grenze gefahren. Um dort gemütlich auf unseren Anschlussbus zu warten. Gebucht haben wir einen VIP Bus, was genau das bedeutet weiß ich nicht und ich glaube die Reiseveranstalter wissen es auch nicht. Klimaanlage sollten wir haben und eigene Sitzplätze. In manchen hat man Wifi, bekommt Wasser und hat große Sessel mit Liegefunktion.
Es kommen 2 Busse an die Grenze gefahren. Einer der so aussieht als hätte er eine gute Klimaanlage und gute Sitzplätze. Und einer der aussieht wie ein Bus in dem man nicht mehrere Stunden oder eigentlich auch nicht mehrere Minuten verbringen will. Unter seiner Hinterachse liegt ein Mann mit diveresen Werkzeugen. Voller Hoffnung laufe ich mit unseren Tickets zu dem schönen Bus, wohl wissend dass wir noch bis etwa 23:00 unterwegs sein werden. Der Fahrer des schönen Busses deutet mir aber leider sehr schnell, sehr halbherzig mit dem Finger auf den anderen Bus. Ich gehe also zu dem anderen Bus und erkundige mich sicherheitshalber nochmal bei dem Mann unter dem Bus ob wir da denn richtig sind. Dafür halte ich ihm unser Ticket hin, das er aufgrund von ganz massiven Augenfehlstellungen unmöglich lesen kann. Ich bin natürlich in der Sekunde in großer Sorge. 1. erkennt er überhaupt was er da reparieren soll und 2. hoffentlich ist das nicht unser Fahrer!
Er sagt mir, ich sei richtig und in etwa 30 Minuten würde die Fahrt los gehen. 30 Minuten später hat eine Mitreisende dann gehört 40 Minuten dauert es noch. Irgendwann sind wir dann tatsächlich in diesen Bus gestiegen, auf Uhren schauen macht in diesen Ländern eher unglücklich daher wusste am Ende des Grenzaufenthalts auch niemand wie lange er gedauert hat, und haben sogar einen Sitzplatz bekommen. Sicher 8 Mitreisende haben nur einen Plastikhocker für den Gang bekommen. VIP halt. Und dann gings über die Schotterpiste mit massenhaft Schlaglöchern in der heißen Mittagszeit mit ca 20- 30km/h Richtung Siem Reap. Die Klimaanlage war für den Bus zu schwach, wir fast eins mit unseren Sesseln. Um 22:00 sind wir in einen anderen Bus umgestiegen, aber auch nur deshalb weil ein Teil der Mitreisenden nach Phnom Penh und ein Teil nach Siem Reap mussten. Um 3:00 in der Nacht sind wir am Busbahnhof angekommen. Eigentlich hätte unser Hotel ein gratis Abholservice gehabt, aber nachdem wir ihnen weder den Namen der Busgesellschaft noch die richtige Ankunftszeit (wir dachten ja 23:00) nennen konnten, haben wir uns ein Tuk Tuk genommen. Siem Reap besteht quasi aus Hotels und alle haben sie auch noch ähnliche Namen, sogesehen nehmen wir es unserem TukTuk Fahrer auch nur eine Spur übel, dass er zuerst meinte er kenne unser Hotel um uns dann 1 1/2 Stunden durch Siem Reap zu fahren. Gegen Ende der Fahrt, nachdem wir ihm unser Handy leider nicht zum Telefonieren zur Verfügung stellen konnten und er sich noch schnell ein Guthaben für seines gekauft hat, hat er endlich bei unserem Hotel angerufen um uns dann 3 Min später dort abzusetzen. Klar, dass er sich nach dieser Fahrt mal einen tiefen Schluck aus seiner Schnapsflasche verdient hat.
Die Ankunft in unserem Hotel war deutlich erfreulicher. Wir sowieso sehr müde, ab ins Bett denn für den nächsten Tag stand, noch ganz in Don Det- Manier, Nichts auf dem Programm.

Sonnenuntergang auf der Eisenbahnbrücke

ebenfalls Sonnenuntergang auf der Eisenbahnbrücke, mit HDR

Mönche auf der Eisenbahnbrücke

Unser Bungalow

Begegnung bei einer Bootstour

Ausflug zu den großen Wasserfällen

Ausflug zu den kleinen Wasserfällen

Letzter Abend auf Don Det

8 Kommentare:

  1. Traumhafte Bilder! Einfach herrlich!
    Schön, dass ich scheinbar endlich im chillaxten Teil angekommen seid :)

    Weiß gerade nicht ob ich euch oder meinen Freund, der seit Freitag in Khao Lak weilt, mehr beneiden soll..
    Brennend interessiert mich aber ob das dynamische Adlerauge dann euer Fahrer im VIP Bus war, oder doch nicht?

    Lasst es euch weiterhin gut gehen :)

    Christoph

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    1. *ihr
      soll das natürlich heißen :)

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    2. Hey Christoph,

      Danke fürs mitleben! Wir hatten glücklicherweise einen Father mit guten Augen, dafür mit schlechtem Musikgeschmack ;)
      Und, wenn wir nicht wir wären würden wir uns auch beneiden! Wir können es nur empfehlen!
      Bussi

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  2. Das "ich" war wohl eine Freud´sche Fehlleistung :-), lieber Kommentarkollege.
    Also ich wäre, bis auf die diversen Erkrankungen, die Ihr euch da der Reihe nach aufreißt, auch sehr gern an eurer Stelle. Aber ehrlich gestanden: schön langsam glaube ich ja, das ist eh alles nur Kulisse - das Foto vom kleinen Wasserfall schaut nämlich ein bissi aus wie im Fotostudio.

    Dass die Menschen in der gegend, in der Ihr seid, nicht auf die Uhr schaut, lässt mich übrigens glauben, dass ich wohl in meinem früheren Leben in Laos gelebt hab.

    Viele Bussi und genießt weiterhin
    Margarete

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  3. Was mich auch noch interessieren tät - diese Langzeitreisenden - sind die schon in Pension oder sind das Lebenskünstler oder lassen die arbeiten?? Oder sind die einfach sehr genügsam?? ... Weil zuerst quasi als Vorbereitung mal kurz für 5 Wochen nach Laos und dann 1,5 mit dem Rad - in einem durchschnittlich stinknormalen Arbeitsleben geht das irgendwie nicht.
    Nochmals Bussis
    Margarete
    Margarete

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  4. Liebe Mami,

    alles echt! Und Nico gehts auch schon wieder viel besser!
    Die Langzeitreisenden sind meist sehr genügsame Studenten, hier kann man aber auch wirklich sehr sehr günstig leben, gerade wenn man genügsam ist. Sonst sind es Aussteiger, kinder - und beziehungslos, ein paar Touristen und einige in unserer Situation. ( Ausbildung abgeschlossen, bissi gearbeitet und gespart und keine Kinder) einige haben alles verkauft was sie besitzen, Wohnung und job gekündigt.
    Dickes Bussi

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  5. Hey Ihr zwei!
    Die Fotos sind wirklich toll - man bekommt Lust auf wieder mehr Abenteuer!
    Ihr habt übrigens Doppelgänger! Schaut mal rein: http://goingeastwards.wordpress.com/
    Ist wirklich erstaunlich.
    Dickes Bussi aus dem frühlingshaften Salzburg
    Rita

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  6. Isja toll und wieder sehr amüsant formuliert der neue Eintrag. Anna Du erinnerst mich mit deinem Schreibstil sehr an meine Mutter.
    Ich glaub der Zeitbegriff ist außer in Ö und D ein etwas flexiblerer. Aber es ist schon gut, dass Ihr versucht vor der Zeit wo zu sein, weil Unpünktlichkeit hat keine Richtung, da kann auch was früher passieren zumindest sehr selten.
    Ich freu mich jedes mal, wenns was Neues zu lesen und sehen gibt, danke dass Ihr Euch dafür so viel Zeit nehmt und uns am Laufenden haltet.
    Eine stressless Weiterreise und kommt beim chillen nicht ins schleudern... Bussi Papi(Rudi)

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