Sabaidee,
während ich euch von unseren letzten Abenteuern erzähle, sitze ich mit haufenweisen Pölstern im Schatten auf der Terrasse des Restaurants unseres Hostels, einen Wassermelonenshake in der Hand, und blicke auf den Mekong. Nico liegt tiefenentspannt lesend neben mir, ebenfalls mit Wassermelonenshake.
Im Bus von Vientiane nach Thakhek haben wir uns mit einigen Reisenden unterhalten die alle ganz aufgeregt vom "Loop" erzählt haben, den sie planen zu fahren. Der Loop, fragen wir. Was ist das?
Der Loop ist eine etwa 400km lange Rundfahrt, die man mit einem Motorrad macht das man sich in Thakhek ausborgt. Am Weg liegen einige Höhlen und Wasserfälle und überhaupt soll die Landschaft sehr schön sein.
Ich bin skeptisch, eigentlich wollten wir ja nur eine Nacht bleiben und die Kong Lor Höhle besichtigen. Und, alle Motorradfahrer verletzen sich früher oder später und wir haben doch weder Karte noch ein Navi und ich kann ja gar nicht fahren usw usw. Aber wer Nico kennt, kann sich vorstellen dass es kein Halten mehr gab. Also haben wir wie wild gegooglet, im Ort nach einem Motorrad gesucht und am nächsten Tag um 14:00 auch einen 125ccm Roller für uns beide bekommen. Ich habe mir meinen Rucksack umgeschnallt, mich an Nico festgekrallt und los ging es! 99km der erste Teil, mit Höhlenbesichtigung. Traumhafte Karstlandschaft, alles wunderbar grün, die erste Höhle besichtigt- in der außer uns nur eine große Echse und ein paar Fische im Wasser waren. Die Höhlen in Laos sind auch für bis zu 25cm große Spinnen bekannt, ich bin nicht traurig dass ich keine davon gesehen habe.
Abends in unserer entzückenden, umgerechnet knapp 5€ "teuren" Herberge, waren wir zwar erschöpft von der Fahrt, aber restlos begeistert von all den tollen Eindrücken des ersten Tages.
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Die erste Höhle |
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Wasserbüffel queren die Straße |
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Ein kurzer Trinkstop und schon hatten wir neue Freunde |
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Unterwegs |
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Nico vor unserem Bungalow |
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Stimmung beim Abendessen
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Unterwegs |
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Einmal volltanken bitte! |
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So haben fast alle Brücken unterwegs ausgesehen
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Neben unserer Herberge |
Am nächsten Morgen war es Nico sehr wichtig einen frühen Start hinzulegen, damit wir die Kong Lor Höhle möglichst touristenfrei erleben können. Die Höhle ist 7km lang, mit Fluss und kann mit einem Boot komplett durchfahren werden. Beschreibungen wie "so stellt man sich die griechische Unterwelt vor" oder "in der Höhle leben bis zu 25cm große Spinnen" oder "allein wegen dem Gruselfaktor zahlt sich ein Besuch aus" haben bei mir zu einer ambivalenten Einstellung in Bezug auf eine touristenfreie Höhle geführt.
Bei der Höhle angekommen haben wir Stirnlampen, Flip Flops und eine Schwimmweste bekommen. Einen kurzen Schreckmoment hatte ich noch als Nico meinte: wir nehmen uns aber schon ein Boot zu zweit. Er meinte natürlich ohne andere Touristen, ich dachte er meint ohne Guide. Dann gings los, Tageslicht wird immer weniger, unser Bootsführer stellt unsere Stirnlampen ein, holt das Boot, hilft uns rein. Vor uns ist es sehr schwarz, ich denke: ganz schön wackelig dieses Boot, ich denke: zum Glück haben wir einen erfahrenen Laoten mit an Bord, ich denke: da ist doch was im Wasser, ich sage zu Nico: du da ist was im Wasser, wir fahren genau darauf zu, er sagt: was?, ich wiederhole das ganze etwa 3 mal, zum Schluss sehr laut und dann krachen wir dagegen. Es war ein Baumstumpf, das Boot hat sehr gewackelt, ist zum Glück nicht gekentert und mein Vertrauen in den erfahrenen Laoten ist dahin.
Es wird stockfinster, meine Augen versuchen sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, gelingt nur sehr schlecht. Die Höhle ist unglaublich beeindruckend, riesig und das was wir sehen ist wunderschön. Zwischendurch müssen wir ein Stück laufen, wir fühlen uns wie ganz große Entdecker, trotz einiger Beleuchtungen an dieser Stelle. Wir beschließen dass dieser Ausflug zu den tollsten Abenteuern unseres Lebens zählt. Wir steigen wieder in unser Boot und fahren auf die andere Seite. Dort befindet sich ein Dorf. Wir trinken was, staunen, sind ein wenig enttäuscht dass wir dort nicht herumlaufen können und fahren wieder zurück. Knapp 3 Stunden hat der Ausflug gedauert, mittlerweile ist es ganz schön heiß. Zum Glück haben wir unsere Badesachen mit und kühlen uns im Höhlenfluss ein wenig ab.
Wir überlegen was wir mit diesem Tag noch anfangen wollen und beschließen die 180km nach Thakhek durchzufahren. Das Fahren finden wir beide mittlerweile bereits eine Spur schmerzhaft, der Rucksack hängt schwer an meinen Schultern, ich habe bereits Druckstellen und unsere Popos... naja, sie tun jetzt noch weh.
Mit vielen Pausen haben wir es aber natürlich gut zurück nach Thakhek geschafft, wir sind stolz! Kein Unfall! Keine Verbrennung vom Auspuff! Nicht EIN Kratzer! Das Geld für den 4.Tag bekommen wir zurück und unser netter Rollervermieter handelt mit einem Tuk Tuk Fahrer einen super Preis für die Fahrt zum Busbahnhof aus. Die Fahrtdauer wird sehr unterschiedlich angegeben, zwischen 6 und 11 Stunden kann scheinbar alles möglich sein. Wir beschließen den Bus um 23:00 zu nehmen und kämpfen gegen die Müdigkeit. Die Sonne geht hier recht früh unter und wir erschöpfte Entdecker schlafen oft schon um 9, spätestens aber um 10.
Wir hatten wohl "Glück" und haben einen sehr schnellen Bus nach Pakse erwischt, 6 Stunden später werden wir am Rand der Stadt ausgesetzt. Es ist 5:00, es ist frisch, wir sind müde und es hat noch alles geschlossen. Wir fahren mit dem Tuk Tuk in die Stadt und warten bis das erste Cafe aufmacht. Um 8:00 macht dann auch die Touristeninformation auf von der wir erfahren, dass ein Boot zu den 4000 Inseln 250 USD kostet, im Vergleich, der Bus mit kurzer Bootsfahrt kommt auf 12€ für uns beide. Wir fahren also wieder zum Busbahnhof und steigen dort mit 28 Laoten in einen Mini Tuk Tuk Bus. Nach 3 Stunden dürfen wir wieder aussteigen. Uns tut alles weh. Wir stapfen zu den Booten von denen uns eines nach Don Det fahren soll.
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Eingang zur Kong Lor Höhle |
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noch sehen wir Tageslicht |
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nach 7km Finsternis: die andere Seite |
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der Fluss auf der anderen Seite |
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wieder gut zurück gekehrt |
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unglaublich tolle Landschaft unterwegs |
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Zur Wassermelone bekommt man hier einen Plastikteller, 2 Löffel und ein großes Messer |
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Der Roller, Nico, Anna und der Rucksack |
Don Det oder auch die Hängematteninsel ist das Ende unserer langen Fahrt. Hier ist alles wahnsinnig entspannt. Die Restaurants haben mehr Liegeplätze als Sessel und überall findet man Hängematten. Wir waren auch gleich mal sehr entspannt bei der Ankunft und haben nicht mit dem Touristenansturm, den man nicht sieht sondern erst merkt wenn man kein Quartier mehr bekommt, gerechnet.
Die erste Nacht haben wir somit in einem Restaurant auf einer der Liegen verbracht. Die zweite in einem Bungalow direkt am Mekong, mit einer Hängematte auf der Terrasse, einem Bett und einem Moskitonetz drinnen. Toilette und Gemeinschaftsbad ohne Warmwasser oder Toilettenspülung sind ein paar Meter entfernt. Wir zahlen gesamt etwa 3€. Wir stellen fest dass wir wohl doch älter geworden sind, investieren jetzt etwa 8€ pro Nacht, haben ein eigenes Bad, warmes Wasser und 2 Hängematten auf unserer Terrasse zum Mekong.
Wir sind mittlerweile auch komplett entschleunigt und genießen in erster Linie unsere Wassermelonenshakes und die Hängematten.
Morgen gehts weiter nach Kambodscha. Einen ungefähren Zeitplan haben wir übrigens und ungefähr halten wir uns auch daran.
Bis bald,
N& A
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Don Det |
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entspannte Ankunft |
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Wasserbüffel queren den Mekong |
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Bereits einige Stunden unterwegs, im Tuk Tuk Bus. Es ist Winter hier- sieht man an den Jacken die die Laoten tragen. |